Swami Vivekananda, eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der letzten 150 Jahre, sagte in einer seiner Reden in London: „Die Welt braucht einige Hundert mutige Männer und Frauen.“ Nur so wenige? Reichen einige Hundert, um die Welt zum Besseren zu ändern?
Wer ist wirklich mutig?
Wirklich mutig ist jemand, der die Wahrheit ungeachtet aller Konsequenzen sagt, der für die Wahrheit arbeitet, ohne darüber zu spekulieren, ob es etwas bringt oder nicht, und ohne an die Folgen für sich selbst zu denken.
So jemand ist selbstlos – wenn man Mut zeigt, um etwas für sich selbst zu erreichen, ist das bloß intensives Eigeninteresse. So jemand legt die Messlatte der Wahrheit zuallererst an sein eigenes Denken und Handeln – das ist der größte Mut von allen.
Solche Menschen verändern die Welt.
Wahrheit
Und was ist Wahrheit? Wahrheit ist absolut. Sie ist immer wahr: sie war es in der Vergangenheit, ist in der Gegenwart und wird in der Zukunft sein. Sie hängt weder von den Umständen noch von den Zielen, die Menschen verfolgen, ab. Wahrheit ist wahr an jedem Ort und es spielt keine Rolle, aus wessen Mund oder Feder sie kommt. Sie gehört niemandem – diejenigen, die uns die Wahrheit sagen, haben sie nicht erfunden, benennen sie nur.
Wahrheit hängt nicht vom Nutzen ab. Sie ist immer uneigennützig. Man kann sie nicht messen und nicht teilen – es gibt sie nur ganz. Sie ist weder käuflich noch verkäuflich. Sie ist stets simpel und nackt. Deswegen ist sie Leuten, die eigennützige Interessen verfolgen oder die sich in dem kuscheligen Nest ihrer klein- oder hochmütigen Illusionen eingerichtet haben, ein Dorn im Auge.
Warum braucht man Mut, um die Wahrheit zu vertreten? Weil sie immer unbequem ist, weil sie den egoistischen Interessen vieler quergeht, weil sie den Menschen sagt, dass sie ihr Denken und Handeln ändern müssen.
Wie viele Mutige gibt es?
Ich selbst habe die Ehre, einen solchen Mann zu kennen. Ich hörte auch von einer jungen Frau, die derartig mutig ist. Das wären schon zwei. Und ich bin doch nur einer von 83 Millionen Menschen in unserem Land und einer von 130 Millionen, die diese Sprache sprechen.
Sagen Sie uns, wer die Menschen sind, die uns mit den unbequemen aber notwendigen Wahrheiten konfrontieren.
Lass uns gemeinsam eine Liste der mutigen Frauen und Männer erstellen. Vielleicht kommen wir auf einige Hundert?! Das würde uns allen Hoffnung machen. Das würde uns auch Kraft geben, die Wahrheit zu sagen und für eine bessere Welt zu arbeiten!
Andreas Sternowski ist Verleger im Continentia Verlag, wo er Bücher über den Wandel zur Nachhaltigkeit und Verantwortung publiziert. Seine Vision ist eine Gesellschaft, die auf gerechtem und bereicherndem Miteinander und auf Harmonie mit der Natur beruht.
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