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Eberhard Licht

Geld ist kein Naturgesetz

Aktualisiert: 6. Okt. 2022


Das Geld ist eine Erfindung des Menschen. Wie bei allen Erfindungen könnten Menschen auch ohne leben – vielleicht sogar besser!


Eine Frau hält Geldscheine und strahlt Glück aus.


Die Welt ohne Geld


Stell Dir vor, über Nacht würde alles Geld der Welt verschwinden, aber wir würden trotzdem unser Leben wie gewohnt fortsetzen.


Tagsüber gingen alle wie gewohnt arbeiten und abends bekämen wir die Waren in den Geschäften kostenlos. Wir arbeiten doch auch zu Hause, ehrenamtlich oder für unsere Hobbys, ohne Geld zu bekommen. Wir bekämen die Waren in den Geschäften am Abend kostenlos und am nächsten Tag gingen wir aus Dankbarkeit dafür wieder wie gewohnt zur Arbeit.


Stell Dir vor, dass dies funktionieren würde, weil wir von der Politik dazu motiviert würden (so, wie wir seit über einem Jahr zum Tragen des Mund- und Nasenschutzes motiviert werden). Wir wüssten, dass es die einzige Möglichkeit ist, um den Fortbestand der Erde zu sichern und um die Ungleichheit auf der Welt zu beseitigen. Und wenn wir verantwortungsvoll und diszipliniert wie während des ersten Lockdowns weitermachten, würden die Versorgungskreisläufe nicht zusammenbrechen. Das hat der erste Lockdown bewiesen.


Wenn die Regierungen denken, dass etwas Sinn macht, können sie doch Änderungen durchsetzen. Nur bisher sind es leider die unwichtigen Änderungen.

Alles wäre gratis, weil alle Menschen arbeiteten, ohne Geld zu bekommen und weil die Rohstoffe und die Energie Geschenke der Natur sind. Es gibt genug davon für alle Menschen. Auch Investitionsgüter wären demzufolge gratis und der Hauptgrund für das Wirtschaftswachstum entfiele. Eigentum wäre plötzlich unschädlich, weil man keinen Profit mehr damit erzielen könnte. Deshalb würde es an Bedeutung verlieren und entwickelte sich allmählich zu einem Gemeingut. Auf Grund fehlenden Profits müsste es keine Werbung mehr geben, und mit der Zeit nähmen sich die Menschen das, was sie wirklich brauchen, und das ist viel weniger als das, was heute im globalen Norden nur zur Generierung von Wachstum konsumiert wird. Plötzlich hätte Care-Arbeit den gleichen Wert wie die heute bezahlte Arbeit, und es wäre völlig gleich, ob man nach seinen Kindern schaut, ein Haus baut, als Straßenmusikant die Leute unterhält oder ein Unternehmen gründet, für das Gewinn keine Rolle mehr spielt.


In Wirklichkeit, bekommen wir alles geschenkt – von der Natur. Das Geld ist nicht natürlich – wir haben es uns ausgedacht.

Wettbewerb müsste es nicht mehr geben. Jeder hätte die gleichen Chancen. Es gäbe nur noch Kooperation, und die Ungleichheit auf der Welt würde allmählich verschwinden. Es gäbe einen globalen Schuldenerlass, der hauptsächlich den Ländern des Südens zugutekommen würde, und endlich hätte wirklich jeder Mensch auf der Welt unbeschränkten Zugang zu Nahrung, Obdach und medizinischer Versorgung. Es müsste hierfür keine Enteignungen geben, und das genialste ist, dass es niemandem schaden würde, weil man ja gar kein Geld mehr bräuchte.


Wie könnte man eine Welt ohne Geld erreichen?


Für die plötzliche und globale Entfernung des Geldes bräuchte man nicht in den Markt einzugreifen und der Regelungsmechanismus des Marktes würde nicht anspringen, weil die Vorbereitung außerhalb des Marktes erfolgen würde. Realisiert werden könnte dies ganz einfach durch einen Beschluss eines zentralen Gremiums, z.B. der UNO. Diesem Beschluss könnte eine Abstimmung aller Menschen darüber, dass alle Schulden verschwinden, vorausgehen.


Wetten, dass die Mehrheit dafür wäre?

Wenn man das geschickt anstellen würde, bemerkte es der Markt nicht. Ich bin noch auf der Suche nach anderen oder besseren Argumenten, die auch unterschiedliche Kulturen bzw. Unterschiede zwischen globalem Norden und Süden berücksichtigen. Deswegen wären Kommentare zu diesem Text sehr hilfreich.



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2 Kommentare

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2 Comments


Andreas Sternowski
Dec 24, 2021

Bei Wikipedia gibt es einen ausführlichen Artikel über die Schenkökonomie: https://de.wikipedia.org/wiki/Schenk%C3%B6konomie, der in diesem Zusammenhang interessant sein kann…

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Kilian Manger
Kilian Manger
Nov 14, 2021

Ich denke, Geld ist das, was uns Menschen trennt. Denn Geld ist der "begrenzende Faktor". Geld ist der Grund, warum viele Menschen das nicht tun dürfen, was reiche Menschen beliebig oft tun können. Erst, wenn es kein Geld mehr gibt, sind wir alle gleichberechtigt. Dann ist die Trennung zwischen uns aufgehoben. Dann können wir uns als Weltgemeinschaft ehrlich in die Augen sehen und uns eine "große Familie" nennen. Ich finde deinen Text großartig, Eberhard!

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