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Alan P. Stern

Erfülltes Leben ist ein Politikum

Aktualisiert: 25. Mai


Im Westen betrachten wir nur das als wichtig und wahr, was ökonomisch relevant oder den Stempel einer der Wissenschaften erhält. Damit schieben wir allerdings die wichtigsten Fragen aus der gesellschaftlichen Diskussion weg.


Diskutierende, glückliche Menschen.

Erfülltes Leben muss ein Politikum werden


Die Welt ist rational erklärbar, weil sie kausal ist. Dabei ist es nicht notwendig, dass man sie ausschließlich als Materie betrachtet. Die Welt ist auch empirisch erforschbar. Dabei muss man die Empirie nicht auf die fünf Sinnesorgane begrenzen.


Es gibt Wahrheiten, die außerhalb des durch die heutigen Wissenschaften abgesteckten Terrains liegen. Außerhalb des heutigen Terrains liegen sogar diejenigen, die uns am wichtigsten sind: das moralische Leben, das Streben nach Vollkommenheit und Glück, das Mitgefühl und die Freude. Wir müssen sie wieder als einen Teil unserer Erkenntnis und unserer Zivilisation betrachten. Aber vor allem müssen wir aufhören, sie als unwissenschaftlich und damit als nicht objektiv existent aufzufassen. Damit relativieren wir nur und schieben die wichtigsten Wahrheiten überhaupt weg aus unserer gesellschaftlichen Diskussion.


Wir müssen den Mut aufbringen, auch über die uns wirklich wichtigen Dinge eine gesellschaftliche Diskussion zu führen.

Das Gemeinwohl kann nicht in Geld gemessen werden


Was ist aber anstrebenswert und richtig? Was ist für die Menschen gut? Wenn wir uns nach Wahrheit und Lebenszweck erkundigen, erhalten wir oft sich widersprechende Antworten – es ist nicht immer einfach zu entscheiden, welche wahr und richtig ist. In einer solchen Situation können wir uns fragen, welche von ihnen eine Aussage der absoluten Autorität in Sachen Moral oder Mitgefühl, die wir anerkennen, sein könnte. In unserer Kultur wird das wahrscheinlich Jesus, ein spiritueller Meister wie Buddha, vielleicht Paps Franziskus oder Dalai Lama, vielleicht Sokrates oder ein anderer Philosoph sein.


Sollten wir dann immer noch kein eindeutiges Bild haben, können wir uns für die Aussage entscheiden, die einfacher erklärt wird – die Wahrheit ist meistens einfach.


Jede Wahrheit ist letztendlich eine Lichtreflexion des Absoluten. Wir können dieser absoluten Wahrheit von Angesicht zu Angesicht stehen, sagte einmal Gandhi, wenn wir unser Ego auf null reduzieren. Es ist unsere Eigensucht, die uns von der Wahrheit trennt.


Was ist denn gesellschaftlich gesehen wichtiger: ein sinnerfülltes Leben oder die Höhe des Bruttoinlandsprodukts?

Sollen Güte, Mitgefühl oder moralische Entwicklung des Menschen in der politischen Debatte nicht vor dem Bruttosozialprodukt oder Digitalisierung stehen?


Logisch wäre es, weil der Zweck menschlichen Lebens nicht die Geldvermehrung ist und die Gesellschaft den Einzelnen bei seiner Entwicklung unterstützen soll. Wir haben allerdings eine große Angst vor allen Sachen, die sich nicht messen oder durch eine Untersuchung in einem Labor oder Uniklinik bestätigen lassen. Diese Angst hat gute Gründe, weil die Diskussion über Werte und Lebensziele auch Schwätzer und Demagogen aus der Deckung ruft.


Wenn wir es aber nicht tun, entwickelt sich unsere Gesellschaft nur in dem Bereich, der sich im Geld messen lässt. Wollen wir das?


Deswegen wäre es an der Zeit, dass Menschen, die erfülltes, gerechtes und glückliches Leben führen oder danach streben, politisch aktiv werden. Das mag von vielen als eine Domäne des Privaten betrachtet werden, aber auf einer zerstörten Erde und in einem unfreien politischen System wird niemand glücklich. Und ob es dazu kommt oder nicht, wird in der politischen Arena entschieden.



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