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Andreas Sternowski

Demokratie der Herzen

Aktualisiert: 3. Dez.


Unsere Welt wird immer hässlicher. Es ist so traurig, zuzusehen. Gibt es für die Menschheit keinen anderen Weg?


Rose als Symbol für das menschliche Herz


Was macht unsere Welt so hässlich?


Die Welt, in der wir leben, ist ein Produkt unseres Denkens. Was wir tun, wie wir entscheiden, wie wir den anderen begegnen, wie wir in unserer Umgebung handeln, entsteht zuerst in unseren Gedanken und Gefühlen. Wir meinen, dass die Welt gegeben und unser Leben bloß eine Reaktion auf die äußeren Gegebenheiten ist. Das ist aber nur zu einem kleinen Teil so. Den Großteil der Welt haben wir selbst hervorgerufen – durch das, woran wir glauben, was wir erwarten, wie wir uns verhalten, was wir wertschätzen.


Ob in der Familie Sanftmut und Liebe blühen oder Streit und Unwille herrschen, ist ein Resultat dessen, wie sich ihre Mitglieder begegnen, was sie erwarten oder zu geben bereit sind. Die Atmosphäre in der Arbeit oder in der Nachbarschaft hängt davon ab, ob wir egoistisch und abweisend sind oder freundlich und entgegenkommend. Die Gesellschaft ist die Summe aus den Denkweisen, Kommunikationen und Begegnungen in allen diesen Menschengruppen und Umfeldern, in all den „Gemeinden“, wie Alan P. Stern sie nennt.


Ob wir in einer schönen oder in einer hässlichen Welt leben, hängt gänzlich davon ab, ob unser Tun und Kommunizieren in unserer Umgebung und darüber hinaus hässlich oder liebevoll ist. Die Gesellschaft ist eine Demokratie der Herzen, und jede und jeder von uns hat eine Stimme. Gemeinsam wählen wir die Koalition der Kräfte, Einstellungen und Ansichten, die unsere Welt als immer hässlicher oder immer schöner gestaltet.


Die Gesellschaft ist eine Demokratie der Herzen, und unsere Welt hängt davon ab, wie wir abstimmen.

Damit haben wir eine bessere Zukunft in der Hand, und zwar jede und jeder Einzelne von uns. Wir wollen es nur nicht wahrhaben, weil uns das eine große Verantwortung auferlegt: Wir müssten uns ändern.


Eine bessere Welt ist ein Rosengarten


Wir sind unvollkommen. Jede von uns hat ihre Stacheln. Jeder von uns hat seine Verdickungen. Aber in jedem Menschen gibt es eine Knospe, die zu einer Rose aufblühen kann. Ob die Welt, in der wir leben, schön oder hässlich ist, hängt alleine davon ab, wie viele blühende Rosen das Gestrüpp des sozialen Miteinanders hat.


Das ist die einzige Möglichkeit, unsere Welt besser zu machen. Wir können gegen den Status quo protestieren, Aktionen veranstalten, Bewegungen für eine bessere Welt gründen, aber wenn wir nicht gleichzeitig bessere Menschen werden, werden wir am Ende nur eine andere hässliche Welt schaffen!

Unsere Welt kann nur besser werden, wenn wir sie mit einem anderen Ziel umbauen.

Die Welt kann nur besser werden, wenn die Menschen schöner werden. Jede Vision einer besseren Welt, die keine Fata Morgana sein will, muss die Entwicklung des Einzelnen zu mehr Liebe, Sanftmütigkeit und Güte ins Zentrum stellen. Eine bessere Welt kann nur auf der Moral, Mündigkeit und Reife der Einzelnen aufgebaut werden.


Deswegen muss das primäre Ziel jeder Aktion für eine neue Welt der Mensch sein. Das Anhalten der Erderwärmung ist notwendig, kann aber nicht die letztmögliche Intention sein. Und natürlich müssen wir die sozialen Ungerechtigkeiten bei uns und zwischen den Ländern abschaffen, aber auch das alleine wird unsere Welt nicht besser machen. Was wir zuallererst brauchen, ist ein liebevolles und kluges Miteinander: in Deutschland, in Europa, weltweit. Wenn wir das erreichen, werden alle unsere Probleme einfach zu lösen sein. Der einzige Weg dahin und der allererste Schritt ist, bei uns selbst anzufangen und bewusst eine bessere westliche Gesellschaft und Kultur anzustreben, eine, die den Menschen und nicht bloß seine materiellen Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt.


Die zukünftige Zivilisation muss die Entwicklung der Menschen in ihrer Menschlichkeit zu ihrem Ziel haben. Erst dann und nur dann wird eine bessere Welt möglich werden.


Andreas Sternowski ist Verleger im Continentia Verlag, wo er Bücher über den Wandel zur Nachhaltigkeit und Verantwortung publiziert. Seine Vision ist eine Gesellschaft, die auf gerechtem und bereicherndem Miteinander und auf Harmonie mit der Natur beruht.


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2 Kommentare

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댓글 2개


Anna
2022년 2월 01일

Es gibt noch einen Aspekt, über den es sich nachzudenken lohnt. Wir gehen davon aus, dass es uns gelingen wird, die Klimaerwärmung zu stoppen, die Urwälder überall auf der Welt irgendwie zu retten und auf eine ökologische Landwirtschaft umzustellen.


Diese Haltung ist verständlich und nobel. Aber – wenn wir ehrlich sind – ist dieses Szenario unwahrscheinlich. Das bedeutet Probleme, Rückschläge, Streit und Kampf. Das bedeutet, kurz gesagt, eine Welt, in der es deutlich ungemütlicher wird.


In einer solchen Welt wird es auf jeden reifen, moralisch handelnden und klugen Menschen ankommen. Jedes Lächeln und jede ausgestreckte Hand werden einen Unterschied machen. Auch deswegen müssen wir unsere heutigen Prioritäten ändern und darauf hinarbeiten, dass uns solche Menschen heranwachsen!

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Andreas Sternowski
2022년 2월 01일
답글 상대:

Schön gesagt. Ich sehe es auch so, dass wir uns schon lange nach Kräften bemühen, den Planeten und uns selbst zu zerstören. Das ist im Moment noch nicht vielen klar, wird es aber bald.


Trotzdem weiß ich aus der Geschichte der menschlichen Zivilisation, dass es meistens anders kommt, als alle gedacht haben. Die Natur, das Leben haben auch ihre Gesetze und Kräfte, die zu Geltung kommen werden. Deswegen will ich trotzdem auf ein „Wunder“ glauben.


Allerdings ist es mir völlig klar, dass uns dieses Wunder nicht vom Himmel fallen wird. Wir müssen es uns erarbeiten. Und der wichtigste Teil dieser Arbeit liegt nicht in der Technologie oder Politik, sondern in der Bildung und beim allem, was wir menschliche Kultur nennen.

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